Vortrag und Diskussion mit Prof. Dr. Andreas Diettrich (Universität Rostock; Institut für Betriebswirtschaftslehre; Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschafts- und Gründungspädagogik) und Christian Leistikow (Universität Rostock; Institut für Betriebswirtschaftslehre; wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Wirtschafts- und Gründungspädagogik)
Moderation: Prof. Dr. Oliver Plessow (Universität Rostock; Historisches Institut; Inhaber des Lehrstuhls für Didaktik der Geschichte)
Im Gegensatz zur Allgemeinbildung steht berufliche Bildung immer in einem Verwertungszusammenhang mit dem Wirtschafts- und Beschäftigungssystem. Allerdings wird seit über 30 Jahren in der beruflichen Ausbildung unter dem Leitbegriff der `Beruflichen Handlungskompetenz‘ ein Menschenbild propagiert, dass neben der Förderung sozialer und personaler Kompetenz auch auf die Übernahme beruflicher und gesellschaftlicher Verantwortung und Mitgestaltung abzielt. Die berufliche Bildung, insbesondere die berufliche Lehrer*innenbildung, muss zwischen diesen Spannungsfeldern und Dilemmata vermitteln, systematisch Strukturen und Zusammenhänge hinterfragen und Ambiguitäten aufklären. Im Beitrag soll vor diesem Hintergrund das Verhältnis zwischen dem klassischen Verständnis von Wirtschaftserziehung als „Erziehung für und durch die Wirtschaft“ und der Befähigung zur Mündigkeit entwickelt werden. Eine zentrale Grundlage für Partizipation und Mitwirkung liegt im Erkennen, Durchdringen und Reflektieren von gesellschaftlichen und betrieblichen Strukturen und Kulturen. So soll in dem Beitrag auch diskutiert werden, wie auf der Grundlage struktureller Reflexion Auszubildende und Beschäftigte, aber auch Berufsschullehrkräfte, unterstützt werden können, Gestaltungsfähigkeit und Demokratisierung im beruflichen Umfeld, auch im Kontext neuer Arbeitsformen, umzusetzen.